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«Ich muss ihn manchmal bremsen»

Er gehört in seinem Jahrgang zu den besten drei Kunstturnern des Landes. Der 12-jährige Tobias Stöckli ist eines der Aushängeschilder des Regionalen Leistungszentrums (RLZ) in Solothurn. «Ich möchte einmal an Olympischen Spielen starten», sagt er.             von Michael Lüthi


2010_Tobias_Bericht

 Magnesium wirbelt durch die Halle. Überall sind weisse Flecken des Pulvers. Thomas Stüdeli, Cheftrainer des RLZ, trainiert mit einigen seiner Schützlinge. Mittendrin der 12-jährige Tobias Stöckli. Wie ein Äffchen turnt er am Reck herum. Der Blondschopf ist muskelbepackt, drahtig und hat feine Gesichtszüge. Der Bub aus Burgäschi ist eines der Aushängeschilder der Solothurner Kunstturner. Im P4 gehört er zurzeit zu den besten drei Turnern der Schweiz. Bei den Schweizer Kunstturntagen in Rheineck hat er das mit dem Sieg eindrücklich unter Beweis gestellt. Schon zweimal holte er sich Silber an einer Schweizer Meisterschaft (P1 und P2). Den Sieg beim Eidgenössischen Turnfest 2007 in Frauenfeld im P1 zählt der Allrounder zu seinen grössten Erfolgen.

Trainer Stüdeli ist begeistert von seinem Schützling: «Tobias ist ein sehr ehrgeiziger Athlet.
Er weiss genau, was er will.» Er ist sich bewusst, welchen Rohdiamanten er mit dem Sechstklässer in seinen Reihen hat. Stöckli sei ein Allrounder, an allen sechs Geräten sehr stark. «Er war schon immer ein grosses Talent. Er ist sehr eifrig. Man muss ihn nicht drängen – alles kommt von ihm aus», sagt sein Schleifer und ergänzt: «Tobias ist auf dem richtigen Weg. Er hat Möglichkeiten, einmal in einem grossen Final zu stehen. Aber bis dahin sind noch ganz viele Hürden im Weg.»

Kunstturnen ist ein sehr vielseitiger Sport und extrem zeitaufwändig. Rund 24 Stunden pro Woche steht Tobias Stöckli in der Solothurner Raiffeisen-Halle. Kein Problem für den 12-Jährigen. Ein solches hätte er wohl eher, wenn er nicht mehr zum Training gehen dürfte. «Ich freue mich jedes Mal, in die Halle zu kommen. Kunstturnen macht mir unheimlich Spass», sagt er. Mit 6 Jahren hat er mit seinem Sport begonnen. Durch seinen Vater Daniel ist Tobias damals zum Kunstturnen gekommen. Es sei die Abwechslung, die ihm beim Kunstturnen gefalle. Und sein Lieblingsgerät? «Pferdpauschen» kommt es wie aus der Pistole geschossen. «Dort ist er wirklich extrem gut», sagt der Trainer.

Alle drei bis vier Jahre gebe es einen solch starken Athleten in Solothurn, sagt Thomas Stüdeli. Nun geht es darum, das grosse Talent weiterzufördern. Viele Athleten springen ab, weil dieser Sport einfach zu zeitintensiv ist. «Die Athleten müssen auf sehr vieles verzichten», sagt Stüdeli. Aber um Stöckli hat er keine Angst. «Ich muss ihn manchmal sogar bremsen, dass er nicht zu viel macht.» Der
12-Jährige besucht in Solothurn die Tagesschule Mittelland. Dort wird sein Stundenplan dem Training angepasst. Ideale Bedingungen, um weiter an sei-nen grossen Zielen arbeiten zu können. «Ich möchte einmal an einer Weltmeisterschaft und an Olympischen Spielen starten», sagt er mit einem Leuchten in den Augen.

(Solothurner Zeitung)

Ein Dankeschön an den Journalisten Michael Lüthi, der Bericht hat uns sehr gefallen.
Freundliche Grüsse
Familie Stöckli